Großer Wurm, Schnecken, Erdwürmer, Maulwurf, Rainer Sperl, 1988

Gemächlich schlängelt sich der Große Wurm auf dem Spielplatz entlang. Aus dem geöffneten Maul lugt eine dicke rote Zunge heraus, die Umgebung träge abtastend. Die Geste wirkt nicht bedrohlich, denn der Wurm trägt ein freundliches Lächeln und auch die großen blauen Augen werfen einen munteren Blick in die Gegend. Die rote Schwanzspitze aufgestellt, verdeutlicht der lange Körper auf einfachste Art und Weise das Schlängeln als Fortbewegungsmuster. Auf seinem mit Blumen, großen Käfern oder stilisierten Figuren bunt bemalten, teils plastisch geformten Rücken können sich spielende Kinder tummeln und Eltern verweilen. Ebenso friedlich ziehen in nächster Nähe zwei große Schnecken ihre Bahnen. Ein feiner Humor zeigt sich in der Darstellung dieser Tiere.

Der Schneckerich trägt nicht nur das für den Betrachter vertraute Schneckenhaus, sondern auch einen eleganten Hut, den er bis zu den kleinen runden Augen heruntergezogen hat. Begleitet wird der Herr von einer Schneckenfrau, die wohl der Anlass dafür ist, dass sich ein freundliches Lächeln in seinem Gesicht zeigt. Die Dame trägt ein Gehäuse in Form eines Wohnhauses mit Satteldach und stilisierten Fenstern und Türen. An den runden Augen sind kleine geschminkte Wimpern aufgetragen und genauso weiblich zeigt sich auch ihr volllippiger Mund.

Etwas weiter entfernt schießen aus einer locker gepflasterten Fläche drei Erdwürmer gen Himmel. Neugierig und teils posierend scheinen sie ihre Umgebung zu erkunden. Dabei tut sich besonders ein Herr mit vollem Schnurrbart und Fliege, seine Hand an den Bauch gelegt, hervor.

Ebenso seine Umgebung entdeckend lugt auf der Wiese daneben ein Maulwurf aus einem aufgehäuften Hügel. Die beiden kräftigen Vorderpfoten mit den langen Zehen vor sich auf den Rand des Hügels abgelegt, schiebt er neugierig seinen Kopf mit der dicken Nase und den kleinen Augen heraus. Sein Kopf bildet den Abschluss der kegelförmigen Silhouette des kleinen Hügels.

Der in Potsdam lebende und arbeitende Künstler Rainer Sperl (*1949) fertigte diese Tierfiguren für den öffentlichen Raum und ihm ist es mit wenigen Mitteln gelungen, charakteristische und humorvolle Tierplastiken zu gestalten, die neben ihren schmückenden Charakter zugleich den Anspruch eines Spielobjektes erfüllen.