Feuerwanze, Kellerassel, Marienkäfer, Bisamratte, Marcus Iden, 2004

Sandstein; ca. 15cm (H), 30-50cm (B) , 20cm (T)

Am Fuße der Bäume und an den Rinden lebend, sich bisweilen an sonnigen Plätzen auf Gestein niederlassend, erwecken die Feuerwanzen oft die Neugierde bei Kindern. Weithin sichtbar leuchtet beim Original der in hellem Rot und tiefem Schwarz gemusterte Panzer, der als Warntracht gegenüber allen Fressfeinden dienen soll. Dieses Exemplar am Bisamkiez trägt auch ein solches faszinierendes Ornament. Schöne Kreise, Dreiecke und geschwungene Linien ergeben ein elegantes Bild, das sich anzuschauen lohnt. Die Feuerwanze ernährt sich von Samen und Früchten und deshalb passt sie an diesen Aufstellort – der ovale Kopf mit den zwei runden Augen sucht zwischen Laub auf grüner Wiese nach Essbarem.

In nächster Nähe zur Feuerwanze krabbelt eine Kellerassel am Boden entlang. Die meisten Menschen werden beim Anblick wohl eher Unbehagen verspüren, denn der fein gezackte braungraue bis schiefergraue Rückenpanzer zeigt sich realistisch wie beim Original. Im feuchten Keller nicht gern gesehen, erweisen sich diese kleinen Tierchen als Nützlinge im Garten, denn sie stellen Humus her, indem sie organische Abfälle verwerten. Hier im feuchten Gras neben der Tramhaltestelle wirkt die Kellerassel wie ein versteinertes Überbleibsel aus Urzeiten.

Mit einem freundlichen Lächeln und zwei lustigen kleinen Augen gesellt sich ein Marienkäfer hinzu. Unter seinem halbkugeligen Körper mit stilisierten Punkten verbergen sich die Flügel. Auch der Käfer trägt seinen Teil zur Aufrechterhaltung des Ökosystems bei. Spinnmilben sowie Blatt- und Schildläuse gehören zu seinen bevorzugten Speisen. Seine im Original rötliche Färbung dient Fressfeinden als Warnung, dass ihnen der Verzehr äußerst bitter aufstoßen kann.

Begibt sich der Spaziergänger noch etwas weiter entlang des Grünstreifens, kann er neben einem Gebüsch eine Bisamratte entdecken. Als guter Schwimmer und Taucher lebt diese eigentlich an Gewässern und unterwühlt gerne Ufer und Deiche, weshalb sie bei Menschen nicht sehr beliebt ist. Hier auf einem Stein hockend, zeigt sie ihrem Gegenüber kräftige Zähne. Hingegen deuten sich harmlos die kleinen Ohren am Hinterkopf sowie die aus dem dichten, dunkelbraunen Fell hervortretende Nase und die dunklen Augen an. Der lange Schwanz schlängelt sich abwartend zur Seite.

Der Bildhauer Marcus Iden (*1978) hat diese zumeist unbeliebten Tierchen charakteristisch und deutlich überlebensgroß ausgebildet – sie wecken somit die Neugierde von Groß und Klein und bieten Gelegenheit sie ganz genau zu betrachten und zu begreifen.

Adresse

Feuerwanze, Kellerassel, Marienkäfer, Bisamratte
Grünstreifen
Tram-Haltestelle Bisamkiez
14478 Potsdam
Deutschland